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"Es war ein Erlebnis!"

Rainer Dörrie und Kamil Wlotzka berichten von ihrer Radfahrt nach Paris.

Rund 1.000 Kilometer sind Rainer Dörrie und Kamil Wlotzka als Teil des Rynkeby-Teams RheinRuhr nach Paris gefahren, um Spenden für schwerkranke Kinder zu sammeln.

Sie haben sich lange vorbereitet, jetzt liegt die Tour hinter Ihnen. Wie war’s?

Rainer Dörrie: „Es war ein Erlebnis! Und die Reise wert. Aus ganz Europa sind ja insgesamt 65 Teams mit 2.400 Teilnehmern in einer Sternfahrt nach Paris gefahren. Zum Abschluss gab es eine super Party im Parc de la Villette mitten in Paris. Da haben wir zum ersten Mal die Teilnehmer der anderen Teams getroffen. Ich habe mich da zum Beispiel mit Teilnehmern aus Norwegen und Dänemark über deren Tour unterhalten, das war einfach toll.

Kamil Wlotzka: Der Abschluss in Paris war wie ein Festival. Überall Fahrerinnen und Fahrer in gelben Trikots mit gelben Rennrädern – das hat mich echt beeindruckt und war ein tolles Gefühl. Mit einem Fahrer aus Dänemark habe ich mein Trikot getauscht. Dort habe ich auch eine Fahrerin getroffen, die selbst Krebs hat und trotzdem beziehungsweise deswegen mitgefahren ist. Wirklich beeindruckend.

Rynkeby Paris 3_pas

Gemeinsam meisterte das Team auch echte Herausforderungen, wie hier den legendären Tour-de-France-Anstieg „Mauer von Huy“.

 

Was waren Highlights während der Tour?

Kamil Wlotzka: Du strengst dich an. Es ist heiß, du schwitzt. Dann fährst du an einer Gruppe Kindergartenkinder vorbei, und die jubeln dir einfach so zu – da bekommst du Gänsehaut, trotz der Hitze! Die Landschaft ist sehr schön, bei der Fahrt durch die Normandie hatten wir zum Beispiel einen tollen Ausblick auf das Meer. Und der Zusammenhalt im Team. Wir sind ja nicht wie bei einem Radrennen gegeneinander gefahren, sondern miteinander. Die Fahrer sind nicht alle auf dem gleichen Level. Wenn da einer bei einem Anstieg müde wurde, dann kann von hinten ein anderer und hat ihn ein bisschen angeschoben. Das ist Teamgeist pur.

Rainer Dörrie: Unsere Fahrt war zeitgleich mit der Tour de France. Und da hat man gerade in Belgien und Frankreich die große Begeisterung für den Radsport gemerkt. Da gab es bei Ortsdurchfahren spontan Applaus, die Passanten haben uns angefeuert. Und dann haben sich die Leute bei all den gelben Trikots gewundert: Wer hat denn nun das Gelbe Trikot? Toll waren auch die Etappen, die Radsportfans aus der Tour de France kennen. Bei uns waren das die Bergetappen Mur de Huy, die Mauer von Geraardsbergen und der Koppenberg. Mit knackigen, steilen Anstiegen. Wer wollte, konnte da frei fahren und sich auf diesen berühmten Strecken austoben. Das hat Spaß gemacht.

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Gänsehaut-Feeling bei der Einfahrt in Paris.

 

Das Team Rynkeby RheinRuhr war über eine Woche mit rund 40 Sportlern unterwegs. Klingt nicht nach einer normalen Fahrradtour.

Kamil Wlotzka: Stimmt, da braucht es einiges an Organisation und Logistik drumherum. Es gab ein Support- und ein Service-Team. Insgesamt sind vier Begleitfahrzeuge mitgefahren, darunter ein 7,5-Tonner. Der hatte zum Beispiel mobile Fahrradständer dabei: Wenn da abends 40 Rennradler vor ein Hotel rauschen, müssen die Räder ja irgendwo hin. Wir haben auch viele Spenden für die Verpflegung bekommen und die im LKW mitgeführt.

Rainer Dörrie: Mit dem Tross sind immer zwei Motorräder und ein Technikauto mitgefahren. Die haben uns zum Beispiel beim Überqueren von Kreuzungen oder Kreisverkehren geholfen – das ist mit so vielen Fahrern gar nicht so leicht. Ein Mitfahrer war Feuerwehrmann und Rettungssanitäter, der konnte sich bei leichten Stürzen oder anderen Verletzungen kümmern. Zum Glück hatten wir keine nennenswerten Unfälle. Das hat alles super geklappt. Das Team Rynkeby RheinRuhr gab es im ersten Jahr, da gibt es natürlich noch einiges zu lernen. Wir haben ja alles selbst organisiert. Bei der Logistik und der Verpflegung kann man bestimmt noch ein paar Dinge besser machen. In einem Hotel war das Essen gar nicht gut, das sorgt nach einem Tag im Sattel nicht für gute Laune.

Gab es auch Lowlights?

Kamil Wlotzka: Die ersten beiden Tage waren super. Dann kam der magische dritte Tag. Da spürt man die Anstrengung und da hat die Psyche gelitten. Da muss sich die Gruppe erst wieder finden.

Rainer Dörrie: Man kann schon sagen, dass die Tour eher eine mentale Herausforderung war als eine körperliche. Bei der Fitness hat auch das Training vorab geholfen. Ungewohnt war sich in eine Gruppe einzufinden und auch das ganze Drumherum mit Sponsoring und der Logistik. Abends nach einer anstrengenden Etappe hat vielleicht nicht jeder Lust, erst noch ein Foto für einen Sponsor zu machen, bevor es unter die Dusche geht. Aber das gehört auch dazu.

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Festivalstimmung unter den 2.400 Teilnehmern im Parc de la Villette in Paris.

Wie motiviert man sich, wenn es mal nicht so gut läuft?

Kamil Wlotzka: Jeder Fahrer bewirbt sich für die Fahrt mit einem Motivationsschreiben und hat seine eigene Idee, was ihn antreibt. Darüber haben wir uns natürlich auch ausgetauscht. Bei uns im Team hat sich für das nächste Jahr ein Vater beworben, dessen Kind Lungenkrebs überlebt hat. Der hat zufällig unser Team gesehen und will jetzt mitfahren und das Team unterstützen. Das macht einem noch mal deutlich, wofür man sich einsetzt, und das relativiert den eigenen Schmerz.

Rainer Dörrie: In der Gruppe zu fahren ist schwieriger als alleine zu fahren. Wenn man nicht an der Spitze ist, sondern im Feld, sieht man Schlaglöcher und Bodenwellen erst spät beziehungsweise bekommt eine Warnung zugerufen. Man muss sich sehr konzentrieren und das ist bei langen Etappen auch wirklich anstrengend. Ich hatte also auch eine sportliche Motivation: Ich wollte nicht im Besenwagen mitfahren!

Sie waren ja Teil als Charity-Tour unterwegs, um Spenden für die Deutsche Kinderkrebsstiftung zu sammeln. Hat es sich gelohnt?

Kamil Wlotzka: Oh ja! Die Sternfahrt hat insgesamt 9,5 Millionen Euro für die Kinderkrebsstiftung eingefahren. 70.000 Euro kommen von unserem Team, dem Team RheinRuhr. Das sind wir stolz drauf!

Rainer Dörrie: Wir sind allen, die uns und das Team RheinRuhr unterstützt haben, sehr dankbar. Das gilt natürlich auch für unseren Sponsor Schunk.

Rainer und Kamil Paris 2022_pas

Geschafft! Rainer Dörrie (links) und Kamil Wlotzka (rechts) in Paris.

 

 

 


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